Nahtlose Ästhetik: Unser Dachquerträger aus Kunststoff beendet die Magnesium-Ära in Cabrios. Für einen noch schöneren Innenraum.
Ein leises „Klick“ und das Cabriodach rastet am Frontscheibenrahmen ein. Sonne und Regen bleiben damit draußen. Jetzt stört nur noch die unansehnliche Kunststoffabdeckung für den Verschlussmechanismus, der am Dachquerträger angebracht ist.
Daher war es Zeit, diesen Systemen ein Design-Update zu verpassen. Und dabei gleich Gewicht und Kosten einzusparen.
Das Ergebnis ist das erste Stoffverdeck mit einem durchgehenden Dachhimmel bis zur Windschutzscheibe. Hierfür haben wir die bisher übliche Magnesiumkonstruktion durch leichte Hochleistungskunststoffe von unserem Partner Envalior ersetzt. So entsteht ein Innenraum, der hochwertiger und harmonischer wirkt. Genau das war es, was der deutsche Premiumhersteller für sein neues Cabriomodell suchte.
Das System ohne Magnesium ist aber nicht nur schöner. Es ist außerdem 700 Gramm leichter, kommt mit der Hälfte der Bauteile aus und kostet 20 Prozent weniger.
Hinzu kommen alle Vorteile, die eine Kunststoffbasis bietet. So können in das Bauteil zahlreiche Funktionen integriert werden. Dazu gehören etwa Öffnungen, Befestigungselemente, Aufnahmen und Führungen. Der Träger nimmt auch die Aktuatoren und die Kinematik auf, mit denen das Verdeck verriegelt und geöffnet wird.
Möglich macht das ein Hybrid-Molding-Verfahren, bei dem faserverstärkter Verbundwerkstoff umspritzt wird. Das passiert in nur einem Prozessschritt, mit einem Werkzeug und ganz ohne Nacharbeit. Dieser Leistungsumfang wäre mit der herkömmlichen Konstruktion aus Magnesium kaum möglich.
Bemerkenswert ist, dass der Dachträger trotz des Verzichts auf Magnesium alle
Automobilstandards hinsichtlich Crashsicherheit erfüllt. Das gilt auch für die strengen Anforderungen an den Innenraum. Gleichzeitig bleibt er dank recycelbaren Materialien besonders nachhaltig.
Gemeinsam mit Mercedes-Benz und Envalior gewann Röchling Automotive mit dem Leichtbau-Dachträger den SPE Grand Innovation Award 2025. Die Kooperation ist außerdem Finalist bei den JEC Innovation Awards 2025.
Die Entwicklungsarbeit an diesem System wirkt weit über den Dachquerträger hinaus. Denn künftig profitieren auch andere Bauteile vom gewonnenen Know-how aus der Kooperation. Röchling Automotive arbeitet bereits an mehreren Prototypen mit einem weiter verbesserten Zusammenspiel von Hybrid-Molding und Hochleistungskunststoffen.